Die Auswahl atemtherapeutischer Maßnahmen orientiert sich eher an den in der Befundaufnahme festgestellten Symptomen weniger an der Art der Erkrankung.

Die Atemtherapie ( RAT ) wird angewendet prophylaktisch in allen Fachbereichen, präoperativ zur Verbesserung der Lungenfunktion, bei vegetativen Funktionsstörungen und bei Lungenerkrankungen.

Die atemtherapeutischen Techniken dienen der Thoraxmobilität, Lösung und Beförderung von Sekret, Pneumoniefreiheit, verbesserter Vitalkapazität, Stabilisierung des Normotonus‘ in Muskulatur, Haut und Bindegewebe des Rumpfes sowie der erleichterten Atemarbeit und verbesserten Entspannungsfähigkeit.

Was ist Atemtherapie?

  • Erarbeitung einer unwillkürlichen Beeinflussung der Atemform mit bewusster Wahrnehmung durch den Patienten.
  • Entwickelt in den 60er Jahren aus der „Atemheilkunst“ von Dr.med. J.L. Schmitt und Frau L. Brüne
  • Es werden spezielle Druck-, Schmerz- und Dehnungsrezeptoren in Haut und Muskulatur gereizt. Dadurch wird die costo-abdominelle Atembewegung intensiviert.
Eingesetzt werden hierbei:
  • Manuelle Techniken
  • Wärmeapplikationen (Heiße Kompressen)
  • Atemgymnastik (Bewegung)
  • Dehnlagerungen

In einer kurzatmigen Zeit ist die Fähigkeit des Atmens oft gestört. Besonders wenn Physis oder Psyche beeinträchtigt ist, steht die Atem-Rhythmus-Störung der Gesundheit entgegen.

Wann setzt die Atemtherapie ein?

Durch aktive Stimulierung konkreter Körper-Rezeptoren wird auf den Atem-Rhythmus des Patienten eingewirkt.

Was wird erreicht?

  • Optimierung der Atmungsvorgänge und Verbesserung der Beweglichkeit des Körpers
  • Spürbare Erleichterung für den gesamten Organismus
  • Gesteigertes Wohlbefinden
  • Unterstützung des Körpers in seiner Eigenregulation

Indikationen

  • Obstruktive/Restriktive Ventilationsstörungen
    • Asthma
    • Bronchitis
  • Störungen des Bewegungsapparates
    • Morbus Bechterew
    • Skoliose
    • WS-Syndrom
    • Morbus Scheuermann
    • Schulterarm-Syndrom
  • Störungen der inneren Organe
    • Blasenschwäche
    • Nervöser Magen
  • Psychosomatische Störungen
    • Migräne
    • Innere Unruhe
  • Fehlregulationen des vegetativen Nervensystems
    • Verdauungsstörungen
    • Schlafstörungen
  • Intensivmedizin z.B.
    • Langzeitbeatmete Patienten
    • Intensivpflichtige Patienten
  • Auch Hausbesuche im Pflegeheim!

Vorteile der Atemtherapie

  • Ganzheitliche Therapie
  • Keine punktuelle Behandlung
  • Aktivierung der Vorgänge im Körper, die den Bewegungsapparat bis hin zur Funktion der inneren Organe positiv beeinflussen können
  • Unterstützung der Therapie durch eigene Übungen
  • Individuelle Behandlungsmöglichkeit für die jeweilige Symptomatik
  • Ganzheitlicher Ansatz, bei dem verschiedene Kräfte aktiv und passiv zusammenwirken
  • praktiziert nur von speziell ausgebildeten Therapeuten